Freitag, 25. Juni 2010

Reaktionen auf Matthias Ehrlichs These, Social Media werde überschätzt: "Da spricht die Angst"

"Da spricht die Angst"

Reaktionen auf Matthias Ehrlichs These, Social Media werde überschätzt (Fotolia.com/pdesign)

"Facebook und Co werden maßlos überschätzt" - mit dieser Aussage hat United-Internet-Media-Chef Matthias Ehrlich die internetworld.de-Leser bewegt. Die Kommentare zum Artikel auf der Webseite, via Facebook und Twitter reichen von "Unsinn" bis "Recht hat er".

Ehrlichs These: In sozialen Netzwerken werde hauptsächlich "gequatscht", dort sei keine gezielte Markenführung möglich. Als Markenverantwortlicher müsse man Millionen Menschen ansprechen, da reiche es nicht, 5.000 Leute auf einer Fanseite zu haben. Die Professionalisierung der Werbebranche werde oft "dadurch behindert, dass man meint, auf den neuesten Hype aufspringen zu müssen".

Viele internetworld.de-User sehen das anders: "Lieber 5000 top-relevante Leute als Fan, als Millionen, die im Streuverlust untergehen", kommentiert Kup. Und Barkat fügt hinzu: "Was auch vergessen wird, ist, dass jeder Kommentar auf den Fanseiten dieser 5000 Fans von den Freunden dieser Fans gesehen und eventuell wiederum kommentiert wird. Das kann enorme Effekte mit sich bringen." Dieser Meinung ist auch Florian Bauhuber via Twitter: "Wer Facebook für überschätzt hält, hat den Paradigmenwechsel nicht verstanden!"

Unternehmensberater Uwe Hiltmann vermutet Angst als Motiv hinter der Position des United-Internet-Media-Chefs: "Die Aussagen von Herrn Ehrlich wirken auf mich leider wie das Pfeifen im Walde - wenn ich nur laut genug pfeife, dann wird mir schon nichts passieren. Er hat scheinbar nicht verstanden, dass mittlerweile die Konsumenten durch das Internet immer mehr Macht und Mitsprachemöglichkeiten erhalten haben - und fordern!" Christian glaubt: "Da spricht die Angst von United Internet, wenn E-Mail-Portale bald ihre Reichweite und Daseinsberechtigung an Facebook abgeben müssen."

Andere User stimmen Ehrlich zu: "Da hat mir Matthias Ehrlich sehr aus der Seele gesprochen", sagt Sven Bornemann. "Aufwachen lieber Online-Marketer! Setzt Euch lieber mal auf den Hosenboden, lernt die Mechanismen Eures Fachgebietes sorgfältig, anstatt Euren Kunden mit immer neuen Worthülsen immer neue Trends zu verkaufen." So sieht das auch Paule und freut sich, dass endlich mal jemand ausspreche, was sich niemand zu sagen traue.

"Ich würde nicht sagen, dass Facebook überschätzt wird - sondern dass Social-Media-Kampagnen nicht vernünftig umgesetzt werden und dadurch ohne Erfolg bleiben", kommentierte Harald R. Fortmann den Artikel via Twitter.

Bannerwerbung auf Facebook sei ohnehin die falsche Methode, betont Thomas Hutter. Stattdessen müssten die für Social Media typischen Mechanismen eingesetzt werden. "Leider kapieren viele der klassischen (Online-)Werbeagenturen diese Mechanismen nicht ansatzweise und versuchen, in Social Media 1:1 klassische Kampagnen (on- oder offline) zu adaptieren - der Misserfolg ist garantiert!" Werde jedoch Social Media richtig eingesetzt, gehe das Machbare weit über die altbackenen Möglichkeiten heraus.

Helge Ruff hält Social Media für einen wichtigen Kanal einer integrierten Markenstrategie ist. "Facebook ist eine der Möglichkeiten, Brand-Fans zu finden. Fans haben einen stark multiplikativen Charakter und somit ist Facebook auf keinen Fall zu unterschätzen!"

Oder wie Miriam Korth auf der internetworld.de-Facebook-Seite kommentiert hat: "Hätte das ohne Facebook wahrscheinlich nie gelesen."

Update: Stephan Noller von nugg.ad hat inzwischen Matthias Ehrlich und Social-Media-Spezialisten Nico Lumma zum Duell aufgefordert. nugg.ad stellt den Algorithmus, Lumma soll den Social-Part erledigen, Ehrlich den Banner-Part. Und zur dmexco werden die Ergebnisse. präsentiert.

Wir sind gepannt.

25.06.2010 11:43 tga

 

Posted via email from stadtgespraech's posterous

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