Mittwoch, 26. Oktober 2011

Was sagt das Bildungsniveau eines Menschen über diesen Menschen aus? Ganz einfach: Sein Bildungsniveau. | Schlecker Blog

Was sagt das Bildungsniveau eines Menschen über diesen Menschen aus? Ganz einfach: Sein Bildungsniveau.

Menschen sprechen über Schlecker. Das finden wir  grundsätzlich gut und stellen uns auch gerne selbst der Diskussion. Manchmal entwickelt sich eine Diskussion allerdings in eine Richtung, zu der wir aktiv und öffentlich Stellung beziehen möchten. Wie in diesem Fall: Der Verein für Sprachpflege e. V. hatte uns eine Anfrage zu unserem neuen Werbemotto „For You. Vor Ort.“ geschickt. Darauf haben wir in einem persönlichen Brief geantwortet. Dieser Brief wurde nun in der Facebook-Gruppe der Zeitschrift  „Deutsche Sprachwelt“ veröffentlicht mit der Überschrift: „Schlecker verteidigt seinen Spruch „For You. Vor Ort.“ mit dem „niedrigen Bildungsniveau“ seiner Kunden.“ Tun wir das?

Nein, wir verteidigen nicht unser Unternehmensmotto. Wir haben uns bewusst auch deshalb für das Motto entschieden weil es polarisiert, weil sich Menschen darüber austauschen und weil es in Erinnerung bleibt. Genau das ist die Kernaufgabe eines Unternehmensmottos. Dazu haben wir auch im Vorfeld eine Marktanalyse nach soziodemographischen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Einkommen oder Beruf durchführen lassen.

Und ja, wir stehen zu diesem Motto, wie wir auch zu einer unserer wichtigsten Zielgruppen stehen: Menschen mit einfachem bis mittlerem Bildungsniveau. Menschen also, die ganz normal einen Haupt- oder Realschulabschluss gemacht haben und heute in vielfältigen Berufen das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden – zum Beispiel als Handwerker, Briefträger, Krankenschwestern, Büroangestellte oder auch als Hausfrauen und -männer.

Fakt ist: Sie bilden die breite Mehrheit in Deutschland – nach Angaben des Statistischen Bundesamts mehr als 60 Prozent. Vor allem für sie gibt es Schlecker – For You. Vor Ort.

Nun kommentieren einige Internet-Nutzer den veröffentlichten Brief und setzen ein niedriges und mittleres Bildungsniveau mit „dumm“ oder „unterbelichtet“ gleich. Das ist in der Sache ebenso falsch und zynisch, wie aus unserer Sicht unverschämt und arrogant. Es entlarvt letztlich diejenigen, die sich derart äußern.

Wer will, mag unser Unternehmensmotto diskutieren, gut finden oder für dümmlich halten. Unsere Mitarbeiter, die zum überwiegenden Teil schon seit 15 und mehr Jahren im Unternehmen arbeiten, wie auch unsere Kunden sind es ganz sicher nicht.

Ansonsten stellen wir uns gerne einer echten Diskussion, ob ein kreatives Unternehmensmotto mit einer Kombination aus deutschen wie englischen Begriffen Sprache allgemein weiter entwickelt oder degeneriert.

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Was sagt das Bildungsniveau eines Menschen über diesen Menschen aus? Ganz einfach: Sein Bildungsniveau. | Schlecker Blog

Was sagt das Bildungsniveau eines Menschen über diesen Menschen aus? Ganz einfach: Sein Bildungsniveau.

Menschen sprechen über Schlecker. Das finden wir  grundsätzlich gut und stellen uns auch gerne selbst der Diskussion. Manchmal entwickelt sich eine Diskussion allerdings in eine Richtung, zu der wir aktiv und öffentlich Stellung beziehen möchten. Wie in diesem Fall: Der Verein für Sprachpflege e. V. hatte uns eine Anfrage zu unserem neuen Werbemotto „For You. Vor Ort.“ geschickt. Darauf haben wir in einem persönlichen Brief geantwortet. Dieser Brief wurde nun in der Facebook-Gruppe der Zeitschrift  „Deutsche Sprachwelt“ veröffentlicht mit der Überschrift: „Schlecker verteidigt seinen Spruch „For You. Vor Ort.“ mit dem „niedrigen Bildungsniveau“ seiner Kunden.“ Tun wir das?

Nein, wir verteidigen nicht unser Unternehmensmotto. Wir haben uns bewusst auch deshalb für das Motto entschieden weil es polarisiert, weil sich Menschen darüber austauschen und weil es in Erinnerung bleibt. Genau das ist die Kernaufgabe eines Unternehmensmottos. Dazu haben wir auch im Vorfeld eine Marktanalyse nach soziodemographischen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Einkommen oder Beruf durchführen lassen.

Und ja, wir stehen zu diesem Motto, wie wir auch zu einer unserer wichtigsten Zielgruppen stehen: Menschen mit einfachem bis mittlerem Bildungsniveau. Menschen also, die ganz normal einen Haupt- oder Realschulabschluss gemacht haben und heute in vielfältigen Berufen das Rückgrat unserer Gesellschaft bilden – zum Beispiel als Handwerker, Briefträger, Krankenschwestern, Büroangestellte oder auch als Hausfrauen und -männer.

Fakt ist: Sie bilden die breite Mehrheit in Deutschland – nach Angaben des Statistischen Bundesamts mehr als 60 Prozent. Vor allem für sie gibt es Schlecker – For You. Vor Ort.

Nun kommentieren einige Internet-Nutzer den veröffentlichten Brief und setzen ein niedriges und mittleres Bildungsniveau mit „dumm“ oder „unterbelichtet“ gleich. Das ist in der Sache ebenso falsch und zynisch, wie aus unserer Sicht unverschämt und arrogant. Es entlarvt letztlich diejenigen, die sich derart äußern.

Wer will, mag unser Unternehmensmotto diskutieren, gut finden oder für dümmlich halten. Unsere Mitarbeiter, die zum überwiegenden Teil schon seit 15 und mehr Jahren im Unternehmen arbeiten, wie auch unsere Kunden sind es ganz sicher nicht.

Ansonsten stellen wir uns gerne einer echten Diskussion, ob ein kreatives Unternehmensmotto mit einer Kombination aus deutschen wie englischen Begriffen Sprache allgemein weiter entwickelt oder degeneriert.

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Donnerstag, 18. August 2011

Tramp a Benz: PR-Rat rügt Jung von Matt, Mercedes und Aktionskünstler Gbureck

Tramp a Benz: PR-Rat rügt Jung von Matt, Mercedes und Aktionskünstler Gbureck


"Tramp a Benz" wird gerügt

Lange hat es gedauert, doch nun liegt die Entscheidung vor. Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) rügt nach eingehender, auch juristischer Prüfung alle Beteiligten an der Kampagne "Tramp a Benz". Im Einzelnen sind das die Agentur Jung von Matt, Auftraggeber Mercedes-Benz sowie der Künstler Stefan Gbureck. Ihnen allen wird vom Selbstkontrollorgan der deutschen PR-Wirtschaft ein Verstoß gegen das Transparenzgebot und die Absenderklarheit vorgeworfen. HORIZONT.NET hatte bereits am 3. Dezember 2010 darüber berichtet, dass die Domain von „Tramp a Benz" auf die Agentur Jung von Matt zugelassen war.

 Ausdrücklich kritisiert wird darüber hinaus, dass Jung von Matt die Arbeit beim internationalen Werbefestival in Cannes eingereicht hatte – zu einem Zeitpunkt, als das Beschwerdeverfahren bereits angelaufen war. Die Festivalverantwortlichen werden vom DRPR aufgefordert, der Agentur und dem Kunden den gewonnenen goldenen PR-Löwen abzuerkennen.

Bei der Aktion "Tramp a Benz" war Künstler Gbureck per Anhalter quer durch Europa gereist und hatte darüber im Internet gebloggt. Der Gag dabei: Gbureck ließ sich nur von Fahrzeugen der Marke Mercedes-Benz mitnehmen. Die Idee dazu hatte Jung von Matt. Allerdings fehlte dem entsprechenden Blog zunächst der Hinweis auf den Auftraggeber. Er wurde nachträglich ergänzt.

 Den Einwand, dass der PR-Rat mit seiner Entscheidung jeglicher Guerilla- beziehungsweise Kommunikation mit überraschenden Elementen einen Riegel vorschiebt, lassen die Verantwortlichen nicht gelten. Zentrales Element einer jeden sogenannten Mystery-Phase müsse sein, dass das "Geheimnis" kurzfristig gelüftet und der Absender genannt wird. Dafür habe es bei dieser Aktion aber nachweislich keinen Plan gegeben, so der Rat. Den vollständigen Beschluss inklusive ausführlicher Begründung finden Sie hier. Jung von Matt lehnt eine Stellungnahme zum Thema ab. mam

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Montag, 1. August 2011

Warum ein Kleingärtner in einem PR-Konzept einen manipulativen Charakter sieht...

PR-Strategen sollen A-7-Deckel versüßen

Ein Entwurf zeigt, wie die Nutzung der geplanten Deckel über der Autobahn 7 aussehen könnten  Detailansicht des Bildes Entwurf des A-7-Deckels: Die Umweltbehörde will ein Negativ-Image vermeiden. Die Hamburger Umweltbehörde fürchtet offenbar den Stuttgart-21-Effekt: Für knapp 15.000 Euro ließ sie die PR-Agentur fischerAppelt ein Kommunikationskonzept erstellen, um Kritikern des geplanten Deckels über die Autobahn 7 den Wind aus den Segeln zu nehmen. Das berichtete NDR 90,3 am Montag. Das 39-seitige Papier sieht vor, Multiplikatoren wie Journalisten und Taxifahrer zu beeinflussen. So soll vermieden werden, dass das Projekt ein Negativ-Image wie die Elbphilharmonie bekommt.

"Sprengkraft des Projekts verinnerlichen"

Acht Jahre lang Bauarbeiten am Autobahndeckel zwischen Othmarschen und Schnelsen, Dauerstau und jede Menge Baulärm: Die PR-Strategen von fischerAppelt mahnen in dem Gutachten, die Verwaltung müsse die Sprengkraft des Projekts verinnerlichen. "Durch die negativen Erfahrungen mit der Elbphilharmonie ist der Vertrauensvorschuss der Hamburger Bürger in die öffentliche Hand aufgebraucht. Auch beim Autobahndeckel sind Kostensteigerungen bereits jetzt wahrscheinlich." Die Empfehlung: Verteuerungen möglichst zusammen mit positiven Nachrichten veröffentlichen.

"Rechercheaufwand für Journalisten minimieren"

Die Anwohner beschreibt das Papier als "eine kritische Zielgruppe, die sich medial auch ideal als Opfer von staatlicher Willkür darstellen lässt". Wenige Kleingärtner reichten aus, um eine pauschale "Die da oben"-Ablehnung gegen die Umweltbehörde loszutreten. Die Agentur empfiehlt, Journalisten gezielt mit Informationen zu füttern, um "ihren Rechercheaufwand zu minimieren", aber auch Taxifahrer als "wertvolle Multiplikatoren" einzubinden. "Ziel sollte sein, die Kritik des ADAC an dem Projekt und dessen Begleitumständen (wie Dauerstau) zu verhindern oder so gut wie möglich abzumildern." Vom jahrelangen Lärm des Deckelbaus geplagten Anwohnern könne man per Postkartenaktion Ohrenstöpsel zuschicken.

"Eine normale Sache" oder "Ausgrenzung der Gegner"?

Ein Sprecher der Umweltbehörde erklärte NDR 90,3, das Kommunikationskonzept sei eine normale Sache für Großvorhaben. Es helfe, die Bürger zu informieren und zu beteiligen. Kleingärtner Ralf Hendel von der Initiative "Apfelbaum braucht Wurzelraum" sieht genau das Gegenteil: Das geheime Konzept habe manipulativen Charakter und solle dafür sorgen, die Gegner des Autobahndeckels auszugrenzen.

Im Zuge des vom Bund geplanten Ausbaus der A 7 auf zum Teil acht Spuren sollen insgesamt 3,5 Kilometer der Autobahn im Hamburger Westen aus Lärmschutzgründen unter Deckeln verschwinden. Voraussichtlicher Baubeginn ist Mitte 2012.

via ndr.de

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Freitag, 29. Juli 2011

Interview - Journalismus der Zukunft: "Nehmt Eure Leser ernst und verarscht sie nicht."

"Im Internet sind die Spinner und Wachhunde jeglicher Couleur"

"Im Internet sind die Spinner und Wachhunde jeglicher Couleur"

veröffentlicht am 29.07.2011 um 14:10 Uhr · Medien · Artikel

Michael Kneissler kennt zahlreiche wichtige Medienhäuser von innen. Er arbeitete als Journalist für die "Abendzeitung", das "Zeit-" und das "SZ-Magazin", war beim "Stern", dem "Spiegel", "Brigitte", "GQ", "Bunte" und weiteren Magazinen. Bis Anfang 2009 war Kneissler außerdem Chefredakteur der "Entwicklungsredaktion Future" der Bauer Media Group. Inzwischen betreibt er eine Buch- und Presseagentur für junge Autoren und schreibt selbst Bücher über das Verhältnis von Frauen und Männern, über die Liebe, über Stellensuche und über seine Kinder.

Michael Kneissler wuchs auf dem Land im Schwäbischen auf, fuhr zur See und studierte Kommunikationswissenschaften und Werbepsychologie. Heute gilt er als Promi-Experte, twittert gerne mit Seitenhieben auf die Promiwelt und bloggt über "Dinge und Wesen".

Nach dem ersten Interview mit dem bloggenden Blattmacher Siems Luckwaldt, spracht W&V Online mit Michael Kneissler darüber, wie sich Online- und Print-Erfahrungen ergänzen.

Macht Bloggen das Blattmachen beziehungsweise die klassische Printarbeit kreativer?
Ja, wer nicht in der Bloggerszene zumindest passiv vernetzt ist, kann als Blattmacher einpacken, wenn er nicht gerade die Zielgruppe 70+ im Visier hat. Im Internet – in Blogs, bei Facebook, Twitter, Tumblr, Youtube – sind die Trends zu finden. Da kommen die Anregungen her, da werden Themen entwickelt. Agendasetting findet nicht mehr bei Bild und Spiegel statt, sondern im Internet. Da publizieren die Whistle-Blower, VroniPlagger Conspiracy-Nerds, Promi-Hunter, Gossip-Cops, Spinner und Wachhunde jeglicher Couleur.

Welche Online-Erkenntnisse sollten beim Blattmachen einfließen?
Blattmacher und klassische Print-Journalisten denken ja oft, dass sie’s besser wissen als alle anderen, zumindest aber als ihre Leser. Mit dieser Einstellung kommt man online nicht weit. Da sind die Leser auf Augenhöhe. Jeder Fehler wird dort erkannt und Korrektur erwartet. Wer die Erwartungen nicht erfüllt, steht schnell im Shit-Storm. Das gibt’s im Print-Journalismus nur bei Lokalzeitungen. Wenn ich als Volontär bei der Schwäbischen Post Mist gebaut habe, hatte ich am nächsten Tag manchmal den Verleger, aber immer die betroffenen Leser am Hals.

Ich glaube, das können alle Print-, Radio- und TV-Journalisten aus der Online-Welt lernen: Die neuen DREI GEBOTE für den Journalismus der Zukunft:

  1. Nehmt Eure Leser/Zuhörer/Zuschauer ernst und verarscht sie nicht. Viele von ihnen wissen vieles besser als ihr. Akzeptiert das und seid demütig!
  2. Habt keine Angst. Sagt eure persönliche Meinung, auch wenn ihr dafür kritisiert werdet. Mainstream und political correctness sind langweilig.
  3. Redet mit euren Lesern/Hörern/Zuschauern per twitter, facebook, email, am Telefon. Egal wie, führt einen Dialog.

Wer es nicht schafft, im Dialog mit ihnen zu stehen und in Form, Sprache und Inhalt ihre Lebenswelten und –wünsche aufzugreifen, wird es schwer haben. Blattmacher dagegen, die das hinkriegen, haben statt Lesern Fans. Dass das klappen kann zeigen Titel wie "brand eins", "Neon" und "Landlust". Wenn’s nicht klappt, kommt es zum "Bravo"-Effekt - da machen irgendwelche Leute ein Heft an der Zielgruppe vorbei und wundern sich, dass die Auflage sinkt und dass keiner sie gern hat.

Liegt die künftige Genese neuer Printtitel im Internet?
Ja, ich hab’s schon gesagt: im Internet sind die Trends, die Themen, die Ästhetik. Wer diese Ressourcen beim Blattmachen nicht nützt, ist selber schuld. Wieso macht mit diesen Ressourcen eigentlich niemand ein Magazin für Jungs in der Pubertät? Oder ein Fashion- und Beauty-Magazin für Mädchen? Oder ein Conspiracy Monthly (großes Thema im Internet)? Oder eine Lokalzeitung mit Qype- und Groupon-Elementen? Oder, oder oder ... Alles was man dafür braucht, steht online.

Haben Blattmacher mit Web-/Blog-/Social-Media-Erfahrung eine andere Arbeitshaltung?
Im Internet ist niemals etwas fertig und niemals etwas ganz falsch oder ganz richtig. Dort herrscht eine ausgeprägte Debatten-Kultur. Ich glaube, es gibt eine andere Grundeinstellung zur Arbeit, wenn man weiß, dass es sich um einen unendlichen evolutionären Prozess der Kommunikation handelt. Und der findet auch noch in aller Öffentlichkeit statt. Das macht verletzbar und hoffentlich ein bisschen demütiger. Früher hieß es bei Journalisten: Wir erwischen Dich, wenn Du Mist baust. Jetzt gilt das auch umgekehrt: Du selbst wirst erwischt, wenn Du Mist baust. Und wenn Du Pech hast, muss danach Dein Verleger Dein Blatt dicht machen. Und Du bist arbeitslos.

Wie anpassungsfähig sind die online-affinen Schreiber im Vergleich zu den angestammten Print-Leuten?
Sie sind auf jeden Fall super anpassungsfähig, wenn es um ihre Honorare oder Gehälter geht, aus dem Internet sind sie nämlich gewöhnt, nichts zu verdienen.

Im Gegenzug: Sind Blattmacher die besseren Blogger?
Wenn sie genug Zeit zum Bloggen hätten, wären Blattmacher die viel besseren Blogger. Das ist allerdings nicht schwer: Die meisten Nur-Blogger haben keine Ahnung von journalistischer Arbeit, professioneller Recherche und der deutschen Sprache. Dazu kommt, dass sie nicht schreiben können.

Wie müssten Nachwuchsjournalisten heute ausgebildet werden?
Erstens müssen sie das klassische journalistische Handwerkszeug (Recherche, Dramaturgie, Stil, Umsetzung der Recherche für das jeweilige Medium) beherrschen. Zweitens müssen sie das technische Handwerkszeug beherrschen (elektronische Aufzeichnungen, Digicam, Smartphones, Computer). Drittens müssen sie im Internet fit sein. Viertens müssen sie lernen mit den Synergien der modernen Kommunikationswelt umzugehen: Print, Video, Audio, Blogs, social media – alles ist mit allem vernetzt. Und fünftens kann es nichts schaden, zu wissen, wie man im Internet Ego-Marketing betreibt (Xing, facebook, twitter). (ps/fm)

via wuv.de

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Mittwoch, 29. Juni 2011

Misslungene Krisen-PR? Ergo sagt auf Anzeigen Sorry - und erntet Kritik #pr #ergo

Sex-Skandal: Ergo sagt auf Anzeigen Sorry - und erntet Kritik


Ergo erklärt sich auf ganzseitigen Anzeigen  

Ergo erklärt sich auf ganzseitigen Anzeigen

Der Sex-Skandal bei der Vertriebstochter HMI bescherte dem Versicherungsriesen Ergo im Mai massenweise Negativ-Schlagzeilen. Nach Bekanntwerden der Lustreise, die die HMI 2007 für mehrere hundert Vertriebspartner nach Budapest organisiert hatte, verordnete sich Ergo sogar eine wochenlange Werbepausebetete den Erfolg der eigenen Werbung klein und verschärfte seine Compliance-Regeln. Jetzt wendet sich das Unternehmen an die Öffentlichkeit.

 Auf ganzseitigen Anzeigen, die in großen Tages- und Wirtschaftszeitungen wie der "Financial Times Deutschland", dem "Handelsblatt", der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und der "Süddeutschen Zeitung" erscheinen, nimmt Ergo zu verschiedensten Vorwürfen Stellung. Dabei geht es neben der von der HMI durchgeführten "Incentive"-Reise nach Budapest auch um die fehlerhaften Riester-Formulare, die mußtmaßlichen Beratungsfehler und die kompromittierenden Fotos von Handelsvertretern der Versicherung, die die "Bild"-Zeitung seinerzeit unter der Headline „Hier kokst der Kollege von Herrn Kaiser" veröffentlichte.

"Wenn Menschen Fehler machen, entschuldigen sie sich. Wenn Unternehmen Fehler machen, unternehmen sie etwas dagegen. Darum tun wir beides.", teilt Ergo der Öffentlichkeit nun auf den Anzeigen mit. Der Düsseldorfer Konzern verspricht, "weit reichende Maßnahmen" zu ergreifen, "um solche Fehler in der Zukunft auszuschließen" und Nachteile, die den Kunden entstanden sind, auszugleichen. Helfen soll dabei wie berichtet die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers, die mit der Klärung der Sachverhalte beauftragt wurde und die Vorwürfe "mit maximaler Neutralität und Objektivität" prüfen werde, sagt Ergo.

 

Volker Klenk kritisiert die Krisen-PR von Ergo 

Volker Klenk kritisiert die Krisen-PR von Ergo

Bei Experten kommt die Entschuldigungsanzeige von Ergo nicht gut an. Volker Klenk, Managing Partner bei Klenk & Hoursch, findet das Motiv nicht vertrauensbildend, sondern irritierend. Der PR-Experte kritisiert, dass sich Ergo nicht geradeheraus für seine Fehler entschuldigt, sondern nur über Maßnahmen redet. Das sei "viel zu technokratisch". Auch die Tatsache, dass die Anzeige keinen Absender hat, also niemand konkret Verantwortung übernimmt, stößt Klenk übel auf. "Hier spricht ein Logo zu mir. Zu solch sensiblen Themen?" In einer Vertrauenskrise braucht es aus Sicht von Klenk organisatorische Transparenz. "Es muss klar sein, wer für welche Themen zuständig ist. Leider entsteht durch die Anzeige so noch mehr Distanz", glaubt Klenk.

 Unabhängig davon wird Ergo in wenigen Tagen den Werbemotor wieder voll auf Touren bringen. Anfang Juli endet die selbstverordnete Werbepause - und die von Aimaq & Stolle in Berlin entwickelten Commercials mit dem Claim "Versichern heißt verstehen" gehen wieder auf Sendung. mas

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Freitag, 20. Mai 2011

Soziale Netzwerke: Pril-Wettbewerb endet im PR-Debakel - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt

Pril-Wettbewerb endet im PR-Debakel

Von Jörg Breithut

Gewinner-Designs: Teilnehmer werfen Henkel vor, die Abstimmung manipuliert zu haben
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Gewinner-Designs: Teilnehmer werfen Henkel vor, die Abstimmung manipuliert zu haben

Der Wettbewerb ist zu Ende, die Teilnehmer sind wütend: Das Unternehmen Henkel hat mit der Spülmittel-Aktion viele Internetnutzer vergrätzt. Das Unternehmen legte die Spielregeln verschärft aus während der Wettbewerb lief - und vernachlässigte den Dialog mit den Mitgliedern.

weiterlesen via spiegel.de

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Studie zu Social-Media-Monitoring in der PR-Branche: Kein Interesse, kein Budget #sm #socialmedia #pr #publicrelations

Kein Interesse, kein Budget

20.05.2011 11:02 tga

Studie zu Social-Media-Monitoring (Foto: istock/switas)

Die Mehrheit aller PR-Mitarbeiter und Journalisten führt bisher kein systematisches Social-Media-Monitoring durch. Und jene, die erfassen, was über ihr Unternehmen in Netzwerken geschrieben wird, setzen weitgehend auf kostenlose Tools - selbst wenn diese im Vergleich zu einer professionellen Monitoringsoftware weniger Datenqualität, Support und Funktionen bieten.

Das ergab eine Umfrage von news aktuell und Faktenkontor, an der 5.120 Vertreter aus Redaktionen, Pressestellen und PR-Agenturen teilnahmen. Wie wichtig ist es für jene Mitarbeiter zu wissen, wie über die eigene Firma oder die der Kunden in Social Media diskutiert wird? Wichtig oder sehr wichtig sagten 59 Prozent der Journalisten, 65,7 Prozent der PR-Agenturen und sogar 76 Prozent der Mitarbeiter von Presstestellen.

Wie wichtig ist Ihnen das Wissen?

Wie wichtig ist Ihnen das Wissen?

Trotz dieser Aussagen halten sich beim Monitoring von Social Media viele noch immer zurück. Fast drei Viertel aller Pressestellen (44 Prozent, durch PR-Agenturen vertreten: 25 Prozent) verzichten noch komplett auf die Beobachtung sozialer Netzwerke.Unter den Journalisten sind es ebenfalls 45 Prozent. Immerhin jede dritte Pressestelle (30 Prozent) und jede fünfte PR-Agentur (20 Prozent) verschafft sich mithilfe kostenfreier Monitoring-Tools einen groben Überblick über die Stimmungslage im Netz. Nur fünf Prozent aller PR-Fachleute investieren bisher in eine professionelle kostenpflichtige Software. Dreizehn Prozent setzen bei der Beobachtung auf einen externen Dienstleister.

Social-Media-Monitoring

Social-Media-Monitoring

Die Mehrheit der PR-Beauftragten steht Ausgaben für professionelle Monitoring-Lösungen zögerlich gegenüber. Nur jede zehnte Pressestelle (12 Prozent) und denkt konkret über Investotionen in diesen Bereich nach. Aktuell liegen die monatlichen Ausgaben für eine Beobachtung des Web2.0 mehrheitlich bei maximal 500 Euro seitens Pressestellen und Agenturen (Pressestellen: 34 Prozent; PR-Agenturen: 36 Prozent).

Umfangreiche Wirkungsanalysen von Social Media Aktivitäten sind in der PR bisher die Ausnahme. Aktuell verlässt sich die Mehrheit aller Pressestellen (79 Prozent) und PR-Agenturen (78 Prozent) vor allem auf eine "quantitative" Auswertung, wenn es um Evaluation von Social Media Aktivitäten geht. Knapp jede vierte Pressestelle misst zusätzlich die Imagewirkung ihres Unternehmens, jeder sechste auch deren Markenwirkung.

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Donnerstag, 12. Mai 2011

PR-Gau bei Burson-Marsteller #pr #publicrelations

Burson-Marsteller: Agentur sollte Google mies machen

Der harte Kampf um Internet-Nutzer und Werbeumsätze wird nicht immer mit offenen Karten geführt. Nun wurde bekannt: Facebook hat Burson-Marsteller angeheuert, um Negativ-Schlagzeilen über Google zu produzieren. 

Dass man mit schmutzigen Tricks und möglichst listenreich seinen Gegner besiegen soll, gehört seit Jahrhunderten zum Selbstverständnis im chinesischen Kulturkreis. Offensichtlich haben die kalifornischen Sunnyboys von Facebook die 36 Strategeme genauesten studiert und sich entschieden, Strategem Nummer 20 zum Einsatz zu bringen: „Das Wasser trüben, um die Fische zu ergreifen". Im Klartext: Burson-Marsteller wurde von Facebook heimlich beauftragt, Negativ-Stories über Google lancieren. Dabei sollten, berichtet Adweek, insbesondere zwei Aspekte für entsprechende Schlagzeilen sorgen: Zum einen die Vermutung, dass die Social-Network-Aktivitäten von Google die Datenschutz-Richtlinien der USA missachten. Zum anderen der Verdacht, dass Googles Social Circle unberechtigterweise auf Daten von Facebook-Nutzern zurückgreift. 

Entsprechende Gerüchte waren bereits am Dienstag in der US-Presse aufgetaucht, zunächst aber sowohl von der Agentur als auch von sämtlichen üblichen Verdächtigen (Apple, Microsoft, Facebook) dementiert worden. Nun erfolgte das kleinlaute Eingeständnis von Burson und Facebook. Peinlich, peinlich. 

 Burson-Marsteller ist eine der weltweit größten PR-Agenturnetworks und gehört zu Martin Sorrells WPP-Imperium. Zu den Kunden gehörten oder gehören Unternehmen wie Coca-Cola, McDonald's, Procter & Gamble und viele andere . Facebook hingegen möchte sich in der Öffentlichkeit als vertrauenswürdiges Unternehmen präsentieren. Damit dürfte es aber langsam vorbei sein. 

 Die Skandalgeschichte zeigt, mit welch harten Bandagen der Kampf um Konsumenten und Werbekunden derzeit ausgetragen wird. Noch ist Google der unumschränkte globale Player auf dem Online-Werbemarkt. Doch Facebook ist mit über 600 Millionen Mitgliedern im Rücken dabei, dem Giganten Paroli zu bieten. Der Werbeumsatz von Facebook, so schätzt das Londoner Marktforschungsinstituts Enders Analyst, wird in diesem Jahr von  1,8 Milliarden Dollar auf 3,5 Milliarden Dollar explodieren. Ein Plus von 95 Prozent - da dürfte auch der eine oder andere Google-Manager blass um die Nase werden: Nicht unbedingt wegen der absoluten Zahl - mit Search setzt Google auch weiterhin viel, viel mehr um. Entscheidender ist: Googles-Display-Bereich wird dieses Jahr nur von zwei Milliarden Dollar auf rund 2,6 Milliarden Dollar steigen. Noch bemerkens- oder bedenkenswerter ist - ja nach Standpunkt - die Geschwindigkeit, mit der Facebook seine Mitgliederzahl auf dem Werbemarkt kapitalisiert - trotz permanenter Diskussionen über Datenschutz, fehlenden Standards für Werbe-Effizienz und -Effektivität. vs (via horizont.net)

DUMM GELAUFEN

Der Burson-Facebook-Skandal zeigt exemplarisch, wie man nicht versuchen sollte, Blogger und Presse vor den Karren des eigenen Klienten zu spannen. So  war die Agentur unter anderem an den Tech-Blogge Chris Soghoianherangetreten, um auf dessen Blog eine Anti-Google-„Exklusivgeschichte" zu lancieren. Doch Soghoian publizierte nicht das Burson-Machwerk, sondern den Mailverkehr mit der Agentur. Wer nachlesen will: BITTESCHÖN.

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Samstag, 19. Februar 2011

Guttenberg vor Scherbenhaufen - PR-Experte sieht nachhaltigen Imageschaden #guttenberg #pr

Guttenberg vor Scherbenhaufen - PR-Experte sieht nachhaltigen Imageschaden


In der Klemme: Karl-Theodor zu Guttenberg

In der Klemme: Karl-Theodor zu Guttenberg

Für Karl-Theodor zu Guttenberg wird die Luft immer dünner. Nach den Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit seiner Dissertation lässt der Bundesverteidigungsminister seinen Doktortitel nun vorübergehend ruhen. Auch wenn der CSU-Politiker die Anschuldigungen am Freitag auf einer eilig einberufenen und wegen ihrer "Exklusivität" auch heftig kritisierten Pressekonferenz erneut "mit Nachdruck" abschmetterte, sehen Kommunikationsexperten bereits dunkle Wolken über der Marke Guttenberg aufziehen. Dirk Popp, Managing Partner und Experte für Krisen-PR bei der Kommunikationsagentur Ketchum Pleon, glaubt, dass Image und Glaubwürdigkeit Guttenbergs in diesem Fall "deutlich gelitten" haben - und hält auch personelle Konsequenzen für denkbar.

 

Krisen-PR-Experte Dirk Popp 

Krisen-PR-Experte Dirk Popp

"Wenn man so will, sind die wichtigsten Teile seines Markenkerns, Ehrlichkeit und Bildung, beschädigt", sagt Ketchum-Pleon-Manager Dirk Popp gegenüber HORIZONT.NET. Wie groß der Scherbenhaufen wirklich ist, wird nach Ansicht Popps erst in einigen Wochen klar sein. Allerdings steht für den Krisen-PR-Experten schon jetzt fest, dass die vergleichsweise banale Plagiats-Thematik Guttenberg mehr schaden wird als "echte" Affären wie etwa die um das Bombardement zweier Tanklaster in Afghanistan oder zuletzt der Todesfall auf dem Marine-Ausbildungsschiff Gorch Fock. "Grund hierfür ist, dass er persönlich betroffen ist und jetzt nicht mehr so einfach als Krisenmanager agieren kann. Insgesamt kann man schon sagen, dass es als Minister eng für ihn werden könnte", glaubt Popp.

 Auch die Art und Weise, wie Guttenberg bislang auf die Anschuldigungen reagiert, findet Popp teilweise unglücklich: "Die erste Reaktion war leider nicht ganz so überlegt wie man es von ihm gewohnt ist", sagt Popp. Vor allem dass der Minister die Vorwürfe als abstrus bezeichnete, sei "taktisch nicht klug" gewesen. "Schließlich geht es in diesem Fall nicht um diffuse Vorwürfe, sondern es lässt sich relativ einfach - und auch für Laien nachvollziehbar - ermitteln, ob hier eine Verfehlung vorliegt", so Popp. Die weiteren Schritte waren aus Sicht des Kommunikationsexperten dann wieder konsequent und richtig: "Einzugestehen, dass Fehler beim Zitieren passiert sein können, und den Doktortitel vorübergehend nicht weiter zu führen, ist richtig. Im folgenden sollte zu Guttenberg jetzt betonen, dass er sich - ohne jeden Promibonus - den Überprüfungen durch die Universität unterzieht und deren Entscheidung akzeptiert. Sollte das zu einer Aberkennung des Titels führen, sollte er gegen diese Entscheidung nicht vorgehen." mas

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Freitag, 18. Februar 2011

Warum PR und Marketing miteinander verschmelzen #socialmedia #sm #pr #trends

Forum Davos
PR-Guru erläutert Trends
PR und Marketing werden verschmelzen.
 

Als ersten Redner konnten die Organisatoren des 2. "World Forum Davos" Paul Holmes, einen der international bekanntesten PR-Guru (The Holmes Report, UK), begrüssen. Vor rund 90 Teilnehmern aus 20 verschiedenen Ländern (meist Kommunikationsverantwortliche aus dem Top-Management und führende PR-Berater) referierte er über die Veränderungen in PR und Marketing durch Social Media. Sein Zukunftsszenario ist unmissverständlich: Marketing und PR werden fusionieren.


Social Media lässt PR und Marketing verschmelzen


"Dieser sehr umstrittene Schritt wird nötig, da Social Media die Art und Weise, wie Unternehmen kommunizieren, grundlegend verändern." Weil PR per Definition "das Organisieren der Beziehungen zwischen einer Organisation und ihren unterschiedlichen Anspruchsgruppen" meint, sei Marketing grundsätzlich als ein Teil von PR zu betrachten. Denn Marketing beschäftige sich ja nur mit einer einzigen Anspruchgruppe, nämlich mit den Kunden. Holmes begründet die Verschmelzung der beiden Bereiche mit der zunehmenden Bedeutung von Social Media, respektive mit der Tatsache, dass jeder Kunde sein eigenes Medium besitzt, somit selber twittern, podcasten oder seine Meinung in Blogs oder sozialen Netzwerken einbringen kann.


Twitter und Facebook können CEO stürzen


"Neue PR" müsse sich nicht mehr der klassischen Medien bedienen, sondern solle Botschaften über die neuen Medien transportieren. "Heute, nach Wikileaks und der Revolution im mittleren Osten, kann niemand mehr behaupten, Social Media seien nicht wichtig. Alles was Organisationen tun, kann öffentlich werden und plötzlich auf der Frontseite der Tageszeitungen auftauchen. Wenn Social Media einen Präsidenten stürzen, können sie auch den CEO Ihres Unternehmens zu Fall bringen!" Social Media veränderten die Art und Weise wie man einen Brand erzeuge. Waren früher Werbung oder Medienmitteilungen probate Mittel um eine Marke zu definieren, seien es heute und in Zukunft die unterschiedlichen Sichtweisen der Kunden, die Gespräche beim Einkaufen oder auf Partys, aber auch Tweets und der Auftritt auf Facebook oder Youtube.


Journalisten und Mitarbeiter sind glaubwürdig


Holmes sagt, dass künftig nicht mehr Mediensprecher oder CEOs glaubwürdigste Vertreter einer Organisation seien, sondern drei andere Gruppen: die Mitarbeitenden, Journalisten und die Kunden. "Es ist Aufgabe moderner PR, relevante und interessante Geschichten zu definieren, diese geschickt zu streuen, sodass sie von Meinungsmittlern (wie z.B. Journalisten oder Blogger) weitererzählt werden und so auf besonders glaubwürdige Art viele Leute erreichen."


Marketing schreit - PR hört zu


Holmes ist überzeugt, dass die Trennung zwischen Marketing und PR verschwinden wird. Denn in Social Communities funktioniere klassisches Marketing mit rein eingleisigem Anpreisen nicht. Ausserdem gebe es einen gewichtigen Kulturunterschied zwischen Marketingmitarbeitenden und PR-Verantwortlichen: "Marketingleute schreien laut. Sie meinen immer selber sprechen zu müssen und haben Angst vor Diskussionen. Ganz im Gegensatz zu PR-Leuten: Diese hören zu und suchen nach Lösungen." Erfolgreiches Management von Social Communities erfordere genaues Zuhören. Man müsse Probleme erkennen können und sie rasch lösen. Im Zusammenhang mit der Frage, ob die Marketingabteilung Teil der PR werden soll oder umgekehrt die PR-Abteilung als Unterabteilung des Marketings gelten wird, weist Holmes darauf hin, das per Definition und aus Relevanzgründen die erste Lösung Realität werden sollte. Problematisch sei aber, dass Marketingabteilungen ein viel höheres Budget aufweisen würden ("Milliarden"), als die PR-Abteilungen ("Millionen"). Dies führe wahrscheinlich dazu, dass künftig die PR ins Marketing fliessen werde.


Publikum teilt Holmes Ansichten


Wer sich nach Holmes Referat und der anschliessenden Debatte mit Marshall Sponder (Pionier in Social Media Analytics) bei den Kongress-Teilnehmern umhörte, stellte fest: Holmes Meinung findet breite Unterstützung. So meinte etwa Spencer Baretz aus New York: "Holmes hat so was von Recht! Vor Social Media gab es keine Kommunikationsplattform für die Masse. Ein Brand war so, wie er von den Marketern über PR und Werbung inszeniert wurde. Jetzt ist ein Brand das, was die Leute über einen Brand erzählen." Roland Binz, Unternehmens- und Krisenkommunikationsberater aus Winterthur fügt an: "Das allein genügt nicht. Unternehmen müssen Kundenservice, Kundeninformation, PR und Unternehmenskommunikation künftig fusionieren." Für einen Social-Media-Job genüge es nicht einen Teilzeitstudenten anzustellen. "Auf keinen Fall kann das ein Teenager machen!", sagt auch Baretz. "Es braucht ein vorsichtiges Vorgehen, so dass man die strategischen Vorgaben des Unternehmens richtig umsetzen kann." Laut Binz würde mit einem Student als Social-Media-Manager der Betrieb allenfalls in normalen Phasen funktionieren. Doch in Krisen werde diese Aufgabe rasch zur Chefsache, wobei dann plötzlich verschiedene Unternehmensbereiche an derselben Stelle reagieren müssten. "Momentan sind viele Unternehmen (noch) nicht bereit, Social Media als Teil der Krisenkommunikation zu behandeln."

Paul Holmes (links) und zwei weitere Podiumsteilnehmer

90 Teilnehmer aus 20 verschiedenen Nationen

Text: Edith Hollenstein

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