Samstag, 18. September 2010

Neues PR-Desaster bei WeTab

WeTab: Wird iPad-Konkurrent ein fulminanter Flop?



Heute lud die Neofonie GmbH zur offiziellen Vorstellung des WeTabs ein - ein Tablet aus Deutschland, das es zum Verkaufsstart in vier Tagen mit dem iPad aufnehmen soll. Wir konnten uns vor Ort einen Eindruck des Geräts verschaffen - allerdings nur an einigen Vorserienmodellen, und das obwohl das WeTab bereits ab nächster Woche im Handel erscheint. Vorab schon: In der präsentierten Form wird das WeTab ein totaler Flop.

Dauerbaustelle WeTab
Bei den gezeigten Testgeräten funktionierten selbst grundlegende Funktionen nicht: Der Touchscreen versagte bei einem Gerät wiederholt, ein anderes verweigerte den Zugriff auf USB-Sticks. Flash-Inhalte wurden gar nicht abgespielt, auch Multitouch war bei keinem der gezeigten WeTabs lauffähig. Selbst der Appstore war während der Präsentation nicht erreichbar. Wichtige Fingergesten, etwa das Zoomen, funktionierten auch nicht. Der WeTab-Sprecher Soult stellte lediglich fest, dass es sich hier um ein Vorseriengerät handele und versprach Nachbesserungen: "In der verkauften Version wird dieses Feature funktionieren."

CHIP Online meint
PR-Desaster in Reinkultur: Nur vier Tage vor Verkaufsstart funktioniert die Bedienung des Touch-Displays auf den gezeigten Geräten nur eingeschränkt, wichtige Funktionen, wie etwa die USB-Schnittstelle oder der Bewegungssensor, liefen nicht. Dass Neofonie lapidar feststellt, dass es sich bei den gezeigten Geräten um Vorserienmodelle handelt, ist unverständlich – ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Hier entsteht der Eindruck, dass der Hersteller entweder deshalb kein fertiges Gerät zeigen kann, weil das WeTab unausgereift auf den Markt geworfen werden soll oder schwere logistische Fehlplanung herrscht. Fest steht: Das WeTab wirkt alles andere als ausgereift, weder Hardware, noch Software konnten uns überzeugen. Sollte das Gerät in diesem Zustand in den Laden kommen, wird es schnell wieder vom Markt verschwinden. Wir können Ihnen aufgrund dieser Tatsachen nach unserem derzeitigen Wissensstand nur vom WeTab abraten – greifen Sie lieber zum ausgereiften und dennoch nur unwesentlich teureren Apple iPad. Das funktioniert nicht nur, sondern macht richtig Spaß und Sie wissen, dass Sie kein halbgares Hightech-Produkt bekommen.

Die technischen Daten des WeTab
Der Tablet-PC hat einen 11,6-Zoll-Bildschirm, die Auflösung liegt bei 1366 x768 Pixel – damit ist es etwas größer als das iPad (9,7 Zoll). Anders als das iPad setzt Neofonie auf ein TN-Panel – deshalb sind die Farbqualität und Blickwinkel deutlich schlechter. Auf dem Bildschirm finden Sie Apps wie Youtube oder Wikipedia. Die Symbole lassen sich frei anordnen. Außerdem hat das WePad eine eingebaute Webcam (für Video-Chats), einen Kartenleser und USB-Anschlüsse für Tastaturen, Laufwerke und USB-Sticks. Der verbaute Intel-Atom-Prozessor taktet mit 1,66 Gigahertz. Es gibt das WePad in zwei Varianten: Das "kleine" WePad mit 16 GByte Flash-Speicher und WLAN, aber ohne 3G-Modem, wird 449 Euro kosten. Das "große" Modell mit 32 GByte Speicher, UMTS/HSDPA, GPS und Full-HD-Playback soll 569 Euro kosten.

Das Spitzenmodell des WePad soll die Wiedergabe von Inhalten in voller HD-Auflösung unterstützen. Zu diesem Zweck steht in dieser Ausbau-Variante ein HDMI-Port zur Verfügung. Die kleinere Variante des WePad wird die vom internen Bildschirm unterstützte Wiedergabe von Videos im HD-ready-Format (720p) ermöglichen.

Das WeTab wird mit dem von Intel und Nokia gemeinsam entwickelten Betriebssystem MeeGo betrieben. Das System basiert auf Linux und soll die Offenheit des WeTabs garantieren. Die Steuerung durch das Menü wird über eine Scrollleiste auf der rechten Seite erledigt – durch Webseiten können Sie entweder per Touchscreen scrollen, oder per Steuerleiste, die auf der linken Seite erscheint. Für alle, die ihr WePad dennoch erweitern wollen, sollen laut Hersteller dank Unterstützung des Android Market und zahlreichen selbstentwickelten Anwendungen mehr als 10.000 Apps zur Verfügung stehen. Zudem wird es einen "Experten-Modus" geben, der dem Nutzer uneingeschränkten Zugriff auf das System gestattet.  (mro)

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