Pril-Wettbewerb endet im PR-Debakel
Von Jörg Breithut
Der Wettbewerb ist zu Ende, die Teilnehmer sind wütend: Das Unternehmen Henkel hat mit der Spülmittel-Aktion viele Internetnutzer vergrätzt. Das Unternehmen legte die Spielregeln verschärft aus während der Wettbewerb lief - und vernachlässigte den Dialog mit den Mitgliedern.
Freitag, 20. Mai 2011
Soziale Netzwerke: Pril-Wettbewerb endet im PR-Debakel - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Netzwelt
Studie zu Social-Media-Monitoring in der PR-Branche: Kein Interesse, kein Budget #sm #socialmedia #pr #publicrelations
Kein Interesse, kein Budget
20.05.2011 11:02 tga
Die Mehrheit aller PR-Mitarbeiter und Journalisten führt bisher kein systematisches Social-Media-Monitoring durch. Und jene, die erfassen, was über ihr Unternehmen in Netzwerken geschrieben wird, setzen weitgehend auf kostenlose Tools - selbst wenn diese im Vergleich zu einer professionellen Monitoringsoftware weniger Datenqualität, Support und Funktionen bieten.
Das ergab eine Umfrage von news aktuell und Faktenkontor, an der 5.120 Vertreter aus Redaktionen, Pressestellen und PR-Agenturen teilnahmen. Wie wichtig ist es für jene Mitarbeiter zu wissen, wie über die eigene Firma oder die der Kunden in Social Media diskutiert wird? Wichtig oder sehr wichtig sagten 59 Prozent der Journalisten, 65,7 Prozent der PR-Agenturen und sogar 76 Prozent der Mitarbeiter von Presstestellen.
Trotz dieser Aussagen halten sich beim Monitoring von Social Media viele noch immer zurück. Fast drei Viertel aller Pressestellen (44 Prozent, durch PR-Agenturen vertreten: 25 Prozent) verzichten noch komplett auf die Beobachtung sozialer Netzwerke.Unter den Journalisten sind es ebenfalls 45 Prozent. Immerhin jede dritte Pressestelle (30 Prozent) und jede fünfte PR-Agentur (20 Prozent) verschafft sich mithilfe kostenfreier Monitoring-Tools einen groben Überblick über die Stimmungslage im Netz. Nur fünf Prozent aller PR-Fachleute investieren bisher in eine professionelle kostenpflichtige Software. Dreizehn Prozent setzen bei der Beobachtung auf einen externen Dienstleister.
Die Mehrheit der PR-Beauftragten steht Ausgaben für professionelle Monitoring-Lösungen zögerlich gegenüber. Nur jede zehnte Pressestelle (12 Prozent) und denkt konkret über Investotionen in diesen Bereich nach. Aktuell liegen die monatlichen Ausgaben für eine Beobachtung des Web2.0 mehrheitlich bei maximal 500 Euro seitens Pressestellen und Agenturen (Pressestellen: 34 Prozent; PR-Agenturen: 36 Prozent).
Umfangreiche Wirkungsanalysen von Social Media Aktivitäten sind in der PR bisher die Ausnahme. Aktuell verlässt sich die Mehrheit aller Pressestellen (79 Prozent) und PR-Agenturen (78 Prozent) vor allem auf eine "quantitative" Auswertung, wenn es um Evaluation von Social Media Aktivitäten geht. Knapp jede vierte Pressestelle misst zusätzlich die Imagewirkung ihres Unternehmens, jeder sechste auch deren Markenwirkung.
Donnerstag, 12. Mai 2011
PR-Gau bei Burson-Marsteller #pr #publicrelations
Burson-Marsteller: Agentur sollte Google mies machen
Der harte Kampf um Internet-Nutzer und Werbeumsätze wird nicht immer mit offenen Karten geführt. Nun wurde bekannt: Facebook hat Burson-Marsteller angeheuert, um Negativ-Schlagzeilen über Google zu produzieren.
Dass man mit schmutzigen Tricks und möglichst listenreich seinen Gegner besiegen soll, gehört seit Jahrhunderten zum Selbstverständnis im chinesischen Kulturkreis. Offensichtlich haben die kalifornischen Sunnyboys von Facebook die 36 Strategeme genauesten studiert und sich entschieden, Strategem Nummer 20 zum Einsatz zu bringen: „Das Wasser trüben, um die Fische zu ergreifen". Im Klartext: Burson-Marsteller wurde von Facebook heimlich beauftragt, Negativ-Stories über Google lancieren. Dabei sollten, berichtet Adweek, insbesondere zwei Aspekte für entsprechende Schlagzeilen sorgen: Zum einen die Vermutung, dass die Social-Network-Aktivitäten von Google die Datenschutz-Richtlinien der USA missachten. Zum anderen der Verdacht, dass Googles Social Circle unberechtigterweise auf Daten von Facebook-Nutzern zurückgreift.
Entsprechende Gerüchte waren bereits am Dienstag in der US-Presse aufgetaucht, zunächst aber sowohl von der Agentur als auch von sämtlichen üblichen Verdächtigen (Apple, Microsoft, Facebook) dementiert worden. Nun erfolgte das kleinlaute Eingeständnis von Burson und Facebook. Peinlich, peinlich. Burson-Marsteller ist eine der weltweit größten PR-Agenturnetworks und gehört zu Martin Sorrells WPP-Imperium. Zu den Kunden gehörten oder gehören Unternehmen wie Coca-Cola, McDonald's, Procter & Gamble und viele andere . Facebook hingegen möchte sich in der Öffentlichkeit als vertrauenswürdiges Unternehmen präsentieren. Damit dürfte es aber langsam vorbei sein. Die Skandalgeschichte zeigt, mit welch harten Bandagen der Kampf um Konsumenten und Werbekunden derzeit ausgetragen wird. Noch ist Google der unumschränkte globale Player auf dem Online-Werbemarkt. Doch Facebook ist mit über 600 Millionen Mitgliedern im Rücken dabei, dem Giganten Paroli zu bieten. Der Werbeumsatz von Facebook, so schätzt das Londoner Marktforschungsinstituts Enders Analyst, wird in diesem Jahr von 1,8 Milliarden Dollar auf 3,5 Milliarden Dollar explodieren. Ein Plus von 95 Prozent - da dürfte auch der eine oder andere Google-Manager blass um die Nase werden: Nicht unbedingt wegen der absoluten Zahl - mit Search setzt Google auch weiterhin viel, viel mehr um. Entscheidender ist: Googles-Display-Bereich wird dieses Jahr nur von zwei Milliarden Dollar auf rund 2,6 Milliarden Dollar steigen. Noch bemerkens- oder bedenkenswerter ist - ja nach Standpunkt - die Geschwindigkeit, mit der Facebook seine Mitgliederzahl auf dem Werbemarkt kapitalisiert - trotz permanenter Diskussionen über Datenschutz, fehlenden Standards für Werbe-Effizienz und -Effektivität. vs (via horizont.net)
Der Burson-Facebook-Skandal zeigt exemplarisch, wie man nicht versuchen sollte, Blogger und Presse vor den Karren des eigenen Klienten zu spannen. So war die Agentur unter anderem an den Tech-Blogge Chris Soghoianherangetreten, um auf dessen Blog eine Anti-Google-„Exklusivgeschichte" zu lancieren. Doch Soghoian publizierte nicht das Burson-Machwerk, sondern den Mailverkehr mit der Agentur. Wer nachlesen will: BITTESCHÖN.DUMM GELAUFEN