Donnerstag, 5. November 2009

Filtertüten-Fall Melitta: Abmahnung neuer PR-Gau oder guter PR-Gag? #Abmahnung #Melitta #KaffeePartner

Mirja Boes verunglimpft Filtertüten: Melitta mahnt Kaffeeautomaten-Lieferanten für Spot ab


Der Stein des Anstoßes: Mirja Boes kämpft gegen Filtertüte 

Der Stein des Anstoßes: Mirja Boes kämpft gegen Filtertüte

Ob so mancher deutscher Comedian lustig oder eher nervtötend ist, darüber lässt sich streiten. Melitta zeigt sich allerdings derzeit offenbar ziemlich humorfrei: Der Hersteller konfrontiert Kaffee-Partner, einen Lieferanten von Vollautomaten für Büros und Betriebe, wegen eines Werbespots auf dessen Homepage mit einer Unterlassungserklärung.

 Der Lieferant spricht zudem von einer Schadenersatzforderung im sechsstelligen Bereich. Dies allerdings dementiert Melitta: "Wir haben Kaffee-Partner eine Unterlassungserklärung geschickt. Geld fordern wir aber keins", erklärt eine Sprecherin gegenüber HORIZONT.NET. Grund für die Unterlassungserklärung sei der Markenschutz: Das Filterpapier in der charakteristischen Tütenform sei ein "Urprodukt" von Melitta. Zudem habe man die Namensrechte an dem Begriff "Filtertüte".

 Der Film zeigt Komikerin Mirja Boes, die mit den Tücken einer herkömmlichen Kaffeemaschine im Büro kämpft. Dazu läuft ein "Lohnkostenzähler". Der Markenname taucht im Spot zwar nicht auf, Melitta fordere dennoch die sofortige Einstellung der "wirklich nicht komischen und extrem unsachlichen" Werbung.

 Auf Twitter und in diversen Blogs wird diskutiert, inwieweit die Meldung womöglich ein provozierter PR-Gag für Kaffee-Partner sein könnte. Auf HORIZONT.NET-Anfrage entgegnet der Hersteller, man habe sich nach Rücksprache mit einem Anwalt dazu entschlossen, den Spot im Netz zu lassen. Einen PR-Effekt wolle man mit der Herausgabe der Pressemitteilung aber nicht erzielen, so Kaffee-Partner.

 Viele Blogger und Twitter-Mitglieder fühlen sich bei der Aktion an den "Tatzenstreit" um Jack Wolfskin erinnert. Der Outdoor-Ausrüster hatte Mitglieder der Bastelcommunity Dawanda abgemahnt, weil diese selbstgebastelte Produkte mit Tiertatzen-Logos verkauft hatten. Jack Wolfskin sah dadurch seine Markenrechte verletzt, lenkte aber nach massivem Protest im Web 2.0 letztlich ein. np 

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