Sonntag, 30. August 2009

Warum der Prognosen-Verrat der Wahlergebnisse vorab auf Twitter belanglos ist

Prognosen-Verrat

Wahlergebnisse sickerten vorab auf Twitter durch

Von Ole Reißmann

Wurden die Landtagswahlen unzulässig beeinflusst? Gut 90 Minuten, bevor die Wahllokale schlossen, kursierten Prognosen im Internet. Unter anderem wurde dafür der Twitter-Account eines CDU-Politikers genutzt. Der streitet die Indiskretion ab - den Zugang hat er inzwischen gelöscht.

Hamburg - Die ersten Prognosen zu den Landtagswahlen kursierten bereits am Nachmittag im Internet, vor Schließung der Wahllokale. Über den Kurznachrichtendienst Twitter gaben zwei Nutzer gegen 16.30 Uhr Zahlen für das Saarland, Sachsen und Thüringen bekannt.

via spiegel.de

Eine Beeinflussung der Wahlen kommt ja wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weniger in Betracht:

1. Gerade mal 1,8 Mio. Twitter-Accounts in Deutschland

2. Ein signifikant hoher Anteil twittert allerdings nicht

3. Ein genauso hoher signifikanter Anteil dürfte wohl gegen 16.30 Uhr kaum seine Meinung über Twitter gebildet haben, welche Partei zu wählen ist, um dann noch schnell ins Wahllokal zu laufen

4. Die Follower-Anzahl der besagten Accounts, die die Wahlprognosen im Vorfeld getwittert haben lagen im mikroskopischen Bereich (

5. Der virale Effekt blieb komplett aus, die Meldung wurde kaum berücksichtigt bzw. re-tweetet

Fazit: Über was sprechen wir eigentlich? Die Indiskretion selbst kann sicherlich diskutiert werden, wohl kaum aber eine "Beeinflussung" der Wahlen.

Hierzu hätten dann schon reichweitenstarke Medien um 16.30 Uhr die Twitter-Meldung aufschnappen müssen, können sie aber natürlich nicht, da sie selbst schon mit einer OWig Gefahr laufen würden (zumal sie vorab Ergebnisse über die Exit-Polls vorliegen haben).

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